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KOMPRESSIONSTHERAPIE

Die Kompressionsbehandlung, d.h. Anwendung von äußerem Druck, ist eine wichtige Zusatzbehandlung des Krampfadernleidens und erfolgt durch Kompressionsbinden oder durch einen medizinischen Spezialstrumpf. 
Kompressionsbehandlung 
Kompressionsstrümpfe und Kompressionsbinden bewirken durch äußeren Druck, dass nur wenig Blut in die Krampfadern eintreten kann und sich keine Flüssigkeit im Gewebe ansammelt. Vorteil des Kompressionsstrumpfes gegenüber dem Kompressionsverband:

  • Tragekomfort: trägt sich wie ein normaler Strumpf, Sie können normale Schuhe tragen
  • kontinuierlichen Wirkung: es gibt kein Lockern oder Verrutschen, der Anpressdruck bleibt konstant
  • einfache Handhabung
  • niedrige Therapiekosten

Bei konsequenter Anwendung, vor allem auch in der warmen Jahreszeit, eignet sich die Kompression als endgültige Behandlungsmethode, sowie zur Vor- und Nachbehandlung von Operationen und Verödungen. Bei arteriellen Durchblutungsstörungen im Bein und akuten Entzündungen darf sie nicht angewendet werden.

Kompressionsstrümpfe

Kompressionsstrümpfe gibt es in verschiedenen Klassen (Klasse I-IV). Jede Klasse übt einen genau definierten Druck auf das Bein aus. Deshalb muss der Kompressionsstrumpf vom Fachmann (Bandagisten) angepasst werden. Bei täglichem Tragen und richtiger Pflege sollte der Strumpf nach etwa einem halben Jahr ersetzt werden, weil er dann an Druckkraft verliert und seine Aufgabe nicht mehr erfüllen kann. Kompressionsstrümpfe ab Klasse II werden vom Arzt verordnet. Die Kosten werden teilweise von der Krankenkasse übernommen. Moderne Materialien bieten erhöhten Tragekomfort und ermöglichen  ein Anpassen des Druckverhaltens. Niedriger Anpressdruck des Kompressionsstrumpfes bei ruhender Muskulatur - deutlicher Anstieg des Anpressdruckes bei aktiver Muskulatur. Diese differenzierte Anwendung ist vor allem bei Patienten mit Ulcus cruris von Bedeutung.

Kompressionsverband anlegen

Der Kompressionsverband ist ein Gehverband. Schon nach einigen Schritten verspüren Sie als Patient meist eine deutliche Verbesserung.

Dauerverbände

Ein Dauerverband kann tagsüber und während der Nacht auch über mehrere Tage getragen werden. Durch Kurzzugbinden mit kräftiger Kompression verringert sich somit die ödematöse Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Entstauungsphase).

Wechselverbände

Wechselverbände werden vom Patienten morgens, am besten vor dem Aufstehen, angelegt und erst abends, vor dem Schlafengehen, wieder abgenommen. Die Entstauung des Beines soll dadurch erhalten bleiben. Bei korrekter Anwendung sollen die Binden so fest sein, dass bewegungsloses Sitzen für länger als 30 Minuten als unangenehm empfunden wird. Bewegung dehnt die Binde wieder aus.

Wickeltechnik

Tipps für die richtige Wickeltechnik
  • Kompressionsverband morgens anlegen
  • Der Verband muss bei abgewinkeltem Fuß (meist 90°) gewickelt werden – die richtige Fußstellung bestimmt der Arzt
  • Der Verband muss fest sitzen
  • Die Bindenkanten müssen gleichmäßig gespannt sein, sonst entstehen schmerzhafte Abschnürungen.
  • Unterschenkelkompressionsverbände reichen vom Vorfuß über die Fessel und Wade bis ca. zwei Zentimeter unter das Knie
  • Oberschenkelverbände werden als Polstermaterial in der Kniekehle zum Vermeiden von Schnürungen und Stauungen verwendet
  • Der Kompressionsdruck am Bein soll herzwärts kontinuierlich abnehmen
  • Beim Einwickeln verfärben sich die Zehen leicht blau als Zeichen für den richtigen Kompressionsdruck; die Verfärbung sollte rasch verschwinden, sobald Sie sich bewegen
  • Bei anhaltender Verfärbung und Schmerzen sollten Sie den Verband neu wickeln, ebenso bei Abschwellen des Beines und Lockerung des Verbandes

Um die gewünschte therapeutische Wirkung zu erzielen muss der Verband den Erfordernissen der Erkrankung und den individuellen anatomischen Verhältnissen angepasst werden.

Letzte Änderung auf der Seite: März 2012

 

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