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Die Reisethrombose wird durch langes Sitzen hervorgerufen. Begünstigend wirken Alkohol, Schlafmittel und Flüssigkeitsverlust durch trockene Luft. Durchfallerkrankungen bei Fernreisen stellen ein zusätzliches Risiko dar, da sowohl Infektionen als auch die Eindickung des Blutes durch Flüssigkeitsverlust Thrombosen begünstigen.
Besonders gefährdet sind Menschen über 40 mit bestehender Venenschwäche oder Krampfadern, bei früherer Beinvenenthrombose oder Lungenembolie , bei familiärer Thromboseneigung, bei Übergewicht, Raucher, bei Ruhigstellung der Beine durch Gipsverband, bei Tumorerkrankung, bei Einnahme der Anti - Baby – Pille oder Hormonersatztherapie.
Mehrere dieser Risikofaktoren erhöhen die Gefahr einer Venenthrombose!
Erhöht wird dieses Risiko auf langen Reisen durch mangelnde Bewegung und enge Sitzverhältnisse bzw. durch zu wenig Trinken oder Trinken von Alkohol oder Kaffee.
Achtung: eine Thrombose kann auch ohne diese Symptome vorliegen! Es kann zu einer Gefäßschädigung bis hin zur Lungenembolie kommen!
Bei erhöhter Neigung zur Bildung von Thrombosen, sollten Sie auf Langstreckenreisen folgendes beachten:
Während eines Langstreckenfluges (Flug länger als 4 Stunden) entspricht der Luftdruck in der Flugzeugkabine einem Luftdruck, der sonst in einer Höhe von ca. 2.400 m vorherrscht, also niedriger als in Meereshöhe ist. Durch diese Druckerniedrigung im Flugzeug dehnen sich die Venen aus, das Blut fließt langsamer und die Gefahr, dass das Blut gerinnt, und somit ein Blutgerinnsel entsteht, steigt. (Die geschwollenen Füße nach der Landung sind eine Folge des niedrigen Druckes im Flugzeug.) Die Luftfeuchtigkeit am Boden beträgt ca. 20-30%. Im Flugzeug sinkt sie nach 6 Stunden Flug auf 5 - 10% (wie in der Wüste) ab. Infolge der niedrigen Luftfeuchtigkeit verdunstet der Körper mehr Flüssigkeit. Viel Flüssigkeit geht auch durch die Atmung verloren. Der Körper trocknet aus, das Blut dickt ein.
In der Touristenklasse und auf Charterflügen sitzen die Reisenden sehr eingeengt. Die Venen in der Leiste und in der Kniekehle sind während des ganzen Fluges abgeknickt. Dies führt zu einer erheblichen Einschränkung des Blutrückstroms in den Venen. Das langsam fließende, dickflüssige Blut kann leichter gerinnen.
Zum Glück ist die Gefahr, an einer Flugreisethrombose zu erkranken, doch relativ gering. Nach einer Statistik liegt die Gefahr einer Thrombose während oder nach einem Langstreckenflug in Deutschland bei 0,16 Promille pro Jahr. Nach einer englischen Untersuchung stirbt von 3,25 Millionen Flugpassagieren einer an Lungenembolie. Panikmache ist somit nicht angezeigt. Trotzdem sind gewisse Vorsichtsmaßnahmen, besonders bei vorliegenden Risikofaktoren, notwendig.
Gruppe I | Niedriges Risiko: Gesunde Personen unter 40 Jahren bei Reisedauer über 4 Stunden in sitzender Position
Gruppe II | Mittleres Risiko: Wenn zwei oder mehr der folgenden Faktoren (bei Reisedauer über 4 Stunden in sitzender Position) zutreffen
Gruppe III | Hohes Risiko. Wenn einer der folgenden Faktoren vorliegt:
Personen der Risikogruppe II sollten zusätzlich zu den allgemeinen Maßnahmen Kompressionsstrümpfe tragen (Verordnungsschein bei Ihrem Hausarzt, anschließend Anpassung beim Bandagisten)
Risikogruppe III zusätzlich auf der Hin-, auf der Rückreise niedermolekulares Heparin spritzen; wird vom Hausarzt verordnet.
Weitere wichtige Hinweise zum Thema Thrombose finden Sie auch auf: www.venengesundheit.at/page.asp/-/34.ht
Quelle, reisemed.at, Baxter, AK NÖ ,OA Dr.Wolfgang Müller, Ärztlicher Beirat der Initiative Venengesundheit
Erstellungsdatum: Februar 2008; Letzte Änderung auf dieser Seite: Juni 2012