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THROMBOSE - EIN BLUTGERINNSEL

Als Thrombose bezeichnet man die Bildung eines Blutgerinnsels in einem Gefäß. Wird eine tiefe Beinvene verstopft, handelt es sich um eine tiefe Beinvenenthrombose (venöse Thromboembolie).

Im Gegensatz dazu handelt es sich bei der Venenentzündung (Thrombophlebitis) um eine Thrombose einer oberflächlichen Vene.

Bei der Lungenembolie wird das Gerinnsel verschleppt und führt zu einer Verstopfung eines Lungengefäßes.

Reisethrombose ist das Auftreten von tiefen Beinvenenthrombosen oder Lungenembolien auf Langstreckenreisen (länger als vier Stunden).

Symptome für Thrombose

Leitsymptom für die tiefe Beinvenenthrombose ist die Schwellung. Sie tritt plötzlich und einseitig auf. In Abhängigkeit der Lokalisation und der Größe des Gerinnsels ist sie unterschiedlich stark ausgeprägt. Neben der Schwellung treten oft Schmerzen entlang der tiefen Venenstränge auf (z.B. Wadenschmerz).

Eine Thrombose kann auch ohne Beschwerden ablaufen und daher gar nicht bemerkt werden.

Ursachen für Thrombose

Die Ursachen für eine tiefe Venenthrombose sind
  • die Verlangsamung der Blutströme in den Venen durch Bewegungsmangel, z.B. Bettlägerigkeit, Gipsverband oder lange unbewegliche Haltung, wie sitzen und oder knien 
  • Veränderung der Bluteigenschaften durch Verminderung der natürlichen Hemmstoffsubstanzen der Blutgerinnung (das Blut gerinnt leichter, Thrombophilie)
  • eine Veränderung der Gefäßwand
  • als Folge einer äußeren Gefäßverletzung (z.B. bei einer Operation). Durch den natürlichen Schutzmechanismus (Blutgerinnung zum Verschluss der Wunde) kann sich manchmal ein Thrombus bilden

Risiko für Reisethrombose

Die Reisethrombose wird durch langes Sitzen hervorgerufen. Begünstigend wirken Alkohol, Schlafmittel und Flüssigkeitsverlust durch trockene Luft. Durchfallerkrankungen bei Fernreisen stellen ein zusätzliches Risiko dar, da sowohl Infektionen als auch die Eindickung des Blutes durch Flüssigkeitsverlust Thrombosen begünstigen.

70% der Reisethrombosen entstehen nach der Fahrt mit dem Bus oder PKW, 30% treten nach Flugreisen auf.

Lungenembolien aufgrund von Reisethrombosen sind verantwortlich für 18% der plötzlichen Todesfälle bei Langstreckenflügen.

Quelle:http://www.reisemed.at

Folgen der tiefen Venenthrombose

Mögliche Folgen der tiefen Venenthrombose:

  • gefährliche Lungenembolie (Atemnot, Lebensgefahr): der Thrombus vergrößert sich in der Vene; das Gerinnsel löst sich von der Gefäßwand (Embolus) und gelangt mit dem Blut in die Lunge; für den Sauerstoffaustausch wichtige Lungengefäße werden verstopft
  • Ulcus cruris („offenes Bein“), Beinödeme (Schwellungen und Einlagerung von Wasser), Krampfadern

Sollte sich der Thrombus jedoch verkleinern und auflösen ist mit keinen Komplikationen zu rechnen.  

Besonders gefährdet

  • Menschen über 40 mit bestehender Venenschwäche oder Krampfadern
  • bei früherer Beinvenenthrombose oder Lungenembolie
  • bei familiärer Thromboseneigung
  • bei Übergewicht
  • Raucher
  • Ruhigstellung der Beine durch Gipsverband
  • Tumorerkrankung
  • Einnahme der Anti - Baby - Pille
  • Hormonersatztherapie

Mehrere dieser Risikofaktoren erhöhen die Gefahr einer Venenthrombose!

Erhöht wird dieses Risiko auf langen Reisen durch mangelnde Bewegung und enge Sitzverhältnisse bzw. durch zu wenig Trinken oder Trinken von Alkohol.

Reisethrombose - Vorbeugung

Bei erhöhter Neigung zur Bildung von Thrombosen, sollten Sie auf Langstreckenreisen folgendes beachten:

Fragen Sie Ihren Facharzt nach einer gerinnungshemmenden Therapie. Machen Sie eine allgemeine oder spezielle Thromboembolie-Prophylaxe mit einem niedermolekularen Heparin.

Während der Reise

  • Tragen Sie Kompressionsstrümpfe oder Reisestrümpfe - erhältlich beim Bandagisten 
  • Machen Sie aktive Bewegungsübungen
  • Trinken Sie viel, um das Blut zu verdünnen - aber kein Alkohol und wenig Kaffee (verdicken das Blut, entwässern)
  • Essen Sie wenig 
  • Nehmen Sie auf langen Reisen kein Schlaf- und Beruhigungsmittel - dadurch bewegen Sie sich noch weniger
  • Machen Sie bei langen Autofahrten alle zwei Stunden eine Pause und bewegen Sie die Beine 
  • Bei langen Flug- oder Bahnreisen stehen Sie einmal pro Stunde auf
  • Nutzen Sie die Pausen bei Reisen im Bus um spazieren zu gehen
  • Treten Sie bei akuter Erkrankung keine Reise an
Quelle: Baxter/Clivarin, Univ.Prof.Dr. Michael Fischer; Sanofi, Initiative Venengesundheit
Erstellungsdatum: Februar 2008; Letzte Änderung auf dieser Seite: Mai 2010

 

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