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Das Venensystem des Beines teilt sich in das tiefe Venensystem (in der Muskulatur) und das oberflächliche Venensystem (im Unterhautfettgewebe). Krampfadern und Venenentzündungen (Phlebitis) kommen nur im oberflächlichen Venensystem vor, während gefährliche Thrombosen, die zur Lungenembolie führen können nur tiefliegende Venen betreffen.
Das Blut der oberflächlichen Venen fließt in zwei Sammelgefäßen zusammen, eines verläuft vom Innenknöchel zur Leiste (Vena saphena magna), das zweite vom Außenknöchel in die Kniekehle (Vena saphena parva). Aus diesen Venen und auch aus ihren Seitenästen fließt das Blut an vielen Stellen über Verbindungsvenen (Perforansvenen) in die tiefen Venen ab.
Um den Blutfluss in herzwärtiger Richtung zu leiten und den fußwärtigen Rückfluss zu verhindern, sind alle größeren Venen des Beines mit Klappen ausgestattet, die als Rückschlagventile wirken.
Die tiefen Venen unterliegen einem sehr wirksamen Pumpenmechanismus: bei jeder Bewegung werden die Venen durch die umliegenden Muskeln ausgepresst. Bei Erschlaffung der Muskeln fließt das Blut aus den oberflächlichen Venen in das tiefe Venensystem über die Verbindungsvenen nach.
In der Evolution hat sich der Mensch gegenüber allen anderen Säugetieren einen entscheidenden Vorteil erobert: Den aufrechten Gang! Für den Blutkreislauf bedeutet das allerdings, dass der Höhenunterschied zwischen Kopf und Fuß wesentlich größer geworden ist. Durch die Arterien wird das sauerstoffreiche Blut abwärts in Arme, Beine und Organe gepumpt – das ist die leichtere Aufgabe. Das Blut muss allerdings auch wieder zurück zum Herzen – durch die Venen und gegen die Schwerkraft! Und zwar ca. 9000 Liter täglich!!!
Neben vielen anderen Aufgaben versorgt der Blutkreislauf die Zellen, Gewebe und Organe des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen. Diese Transportaufgaben übernehmen die Blutgefäße, bei denen man zwischen Arterien, Venen und Kapillaren unterscheidet.
Die Versorgung des Körpers mit sauerstoff- und nährstoffreichem Blut geschieht durch die Arterien, auch Schlagadern genannt. Das Herz als Pumpstation und die Kontraktionen der Eigenmuskulatur der Arterien führen zu einem höheren Druck des Blutes in den dickwandigen Schlagadern (Pulswelle).
Mit zunehmender Entfernung vom Herzen verengen sich die Arterien und verzweigen sich zu einem dichten Netz von sehr dünnen Gefäßen, den Kapillaren. In diesem Teil des Blutgefäßsystems findet der Stoff- und Gasaustausch zwischen dem Blut und den Zellen des jeweiligen Gewebes statt: Die Zellen werden mit Sauerstoff sowie den notwendigen Nährstoffen versorgt.
Die Abbaustoffe des Zellstoffwechsels (Schlackstoffe) werden von den Kapillaren aufgenommen, die sich zu vielen kleinen Venen erweitern. Diese wiederum vereinigen sich zu mittelgroßen Venen, welche bei Zusammenschluss die Hauptvenen bilden. Die großen Hauptvenen führen nun zum Herzen zurück. Im Gegensatz zu den Arterien besitzt der venöse Blutstrom nur noch eine geringe eigene Strömungsgeschwindigkeit. Deshalb muss das Venensystem über andere Hilfsmittel verfügen, die es dem Blut erlauben, den Höhenunterschied zwischen Fuß, Bein und Herz – und das gegen die Schwerkraft – zu bewältigen.