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Offenes Bein - BEINGESCHWÜR

Ein Ulcus cruris (Beingeschwür) ist ein Hautdefekt im Bereich des Unterschenkels von unterschiedlicher Größe. 90% der Beingeschwüre sind durch Venenerkrankungen verursacht, 6% sind auf Arteriosklerose (Arterienverstopfung, Gefäßverkalkung) und 4% auf spezifische Hauterkrankungen zurückzuführen. Betroffen sind etwa 100.000 Österreicher, vor allem ältere Menschen.

Beingeschwüre gehören unbedingt von einem Spezialisten begutachtet, der die Ursache aufdeckt und eine entsprechende Behandlung durchführt. 

VENÖSE GESCHWÜRE (ULCUS CRURIS VENOSUM)

Defekte Venenklappen verursachen einen Blutstau. Dadurch entsteht eine Druckerhöhung in den Gefäßen, wodurch das  Gewebe geschädigt wird und aufbricht - es entsteht ein venöses Geschwür. Bei Nichtbehandlung hat das Geschwür die Tendenz, größer zu werden. In ausgeprägten Fällen erstreckt sich das Geschwür zirkulär um das Bein.

Wenn der venöse Rückfluss gestört ist, kann aus einer banalen Wunde ein Geschwür entstehen.  Ziel der Behandlung ist es, venöse Rückflüsse auszuschalten (durch Operation oder durch endoluminale Verfahren). Wenn dies möglich ist, heilt das Ulcus rasch ab.

Unerlässlich ist auch eine gute Kompressionstherapie mit entsprechender Wundbehandlung. Für die Kompressionstherapie gibt es neben Bandagen auch spezielle Strumpfsysteme. 

ARTERIELLE GESCHWÜRE (ULCUS CRURIS ARTERIOSUM)

Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) ist eine häufige Erkrankung, die zu Verengungen und Verschlüssen der Beinarterien führen kann. Sie wird unter anderem durch hohen Blutdruck, Zuckerkrankheit, hohe Blutfette oder rauchen begünstigt.

Ein Anzeichen für Gefäßverengungen an den Beinen ist die sogenannte Schaufensterkrankheit (Schmerzen in den Beinen bei Belastung, die in Ruhe wieder verschwinden). Durch Arterienverengungen gelangt zu wenig Blut in das Bein, das Gewebe stirbt durch Sauerstoffmangel ab und es entsteht ein Beingeschwür.

Ein arterielles Geschwür gehört dringend behandelt, da die schlechte Blutversorgung zum Verlust des Beines (Amputation) führen kann.
Ziel der Behandlung ist die Wiederherstellung der Blutzirkulation. Dies gelingt entweder durch endoluminale Verfahren (Dehnung mittels Katheter) oder durch Operation (Bypass).

Medikamente können hier nur unterstützend wirken.
Im Gegensatz zum venösen Geschwür ist beim arteriellen Geschwür eine Kompression unbedingt zu vermeiden da sie die Beindurchblutung zusätzlich verschlechtert. 

Tipps zur Vorbeugung von Beingeschwüren

  • Machen Sie Bewegung
  • Ernähren Sie sich ausgewogen
  • Gehen Sie regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen
  • Tragen Sie bequeme Schuhe und Socken (Einschnürungen vermeiden)
  • Achten Sie auf Hygiene der Füße und Beine (Hautpflegeprodukte)
  • Tragen Sie Stützstrümpfe
  • Machen Sie Pausen – liegend mit hochgelagerten Beinen
  • Vermeiden Sie längeres Stehen, längeres Sitzen; Überkreuzen Sie nicht die Beine!!
    Defekte Venenklappen bleiben defekt – die Kompressionstherapie muss lebenslang angewendet werden – außer Ihr Venenleiden wird behandelt – informieren Sie sich über Behandlungsmethoden. 
Quelle, Autor: Johnson & Johnson medical products, Ärztlicher Beirat der Initiative Venengesundheit
Erstellungsdatum: Februar 2008; Letzte Änderung auf dieser Seite: Mai 2010

 

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