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SICHTBARE KRAMPFADERN

Jeder zweite Europäer im Alter von 25 bis 74 Jahren weist eine Varikosis (Krampfadern) auf, was aber nur bei jedem Siebenten von medizinischer Bedeutung ist. Ob lediglich ein kosmetisches Problem oder gar eine Gesundheitsgefährdung vorliegt, kann der Patient besonders deshalb nicht selbst entscheiden, weil Beschwerden alleine nicht der einzige Indikator zur Differenzierung des Schweregrades einer Varikosis sind. Gründliche fachärztliche Untersuchung ist bei jeder Varikosis angezeigt, um rechtzeitig therapeutisch eingreifen zu können.

Verschiedene Formen von Krampfadern

Im Wesentlichen werden vier Formen der Varikosis unterschieden
  • Stammvarikosis
  • Seitenastvarikosis
  • Retikuläre Varikosis
  • Besenreiservarikosis

Der Retikulären Varikosis und der Besenreiservarikosis kommt in der Regel nur kosmetische Bedeutung zu. Die Stammvarikosis muss fachärztlich behandelt werden, da sie anderenfalls zu schwerwiegenden Komplikationen führen kann. Oft finden sich an einem Bein mehrere Formen der Varikosis – eine nicht sichtbare Stammvarikosis kann eine sichtbare Besenreiservarikosis verursachen.

Die Venen

Das menschliche Bein besitzt zwei Stammvenen, die Vena Saphena Magna und die Vena Saphena Parva. Diese können Ausgangspunkt eines Krampfadernleidens sein (Stammvarikosis), das nicht selten auch in doppelter oder gar dreifacher Ausführung vorkommt.

Vena Saphena  Magna (große Rosenvene)
(Sahenus = verbergend, verborgen; vena saphena = verborgene Vene oder Rosenvene; magna = groß) Sie zieht vom inneren Fußknöchel entlang der Innenseite des Beins und mündet in der Leiste in das tiefe Venensystem. Sie ist etwa doppelt so lang wie die Vena Saphena parva und häufiger der Ausgangspunkt eines Krampfadernleidens.

Vena Saphena Parva (kleine Rosenvene)
Die Saphena parva zieht vom Außenknöchel entlang der Wadenmitte bis zur Kniekehle, wo sie ebenfalls in das tiefe Venensystem mündet.
Der Ort, wo die Krampfadern ihren Ursprung nehmen, entspricht in der Regel nicht dem Ort, wo sie entstehen.

Bei einer Stammvenenvarikosis ist oft nur ein kleiner Teil der Varize sichtbar, d.h. man sieht nur die Spitze des Eisberges, der Rest bleibt im Unterhautgewebe verborgen (Vena saphena = verborgene Vene). Dies gilt insbesondere für die Vena parva.

Untersuchung & Therapieplan bei Venenentzündungen

Mittels Ultraschalluntersuchung lässt sich der gesamte Verlauf der Varize aufzeigen, womit es erst möglich wird, einen genauen Therapiepan zu erstellen.

Weitere Komplikationen der ausgeprägten Varikosis

  • Venenentzündung (Phlebitis)
  • Beinschwellung
  • Tiefe Beinvenenthrombose mit Gefahr einer Lungenembolie
  • Funktionsstörung des tiefen Venensystems

Wegen der Vielzahl der möglichen Komplikationen muss eine Stammvarikosis rechtzeitig behandelt werden, bevor Anzeichen einer chronisch venösen Insuffizienz (CVI) auftreten.

Quelle, Autor: OA Dr.Wolfgang Müller, Ärztlicher Beirat der Initiative Venengesundheit
Erstellungsdatum: Februar 2008; Letzte Änderung auf dieser Seite: Mai 2010

 

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